Hoffnungslos
Ja, ja, ich sehe es nun endgültig ein: Die Welt ist ungerecht.
Dies ging mir heute auf, als mir folgendes klar wurde:
Wenn man als Kind von seinen Eltern (emotional) misshandelt wurde, hat man damit eine viel schmerzhaftere, schwerere Kindheit als andere Kinder.
Wird man dann erwachsen, steht man sich dann meist mit dysfunktionalen Schemata, die aus dieser Kindheit kommen, selbst im Weg und hat damit als Erwachsener ein viel schmerzhafteres und schwereres Leben als andere Erwachsene, die eine schöne Kindheit hatten.
Wenn die Welt gerecht wäre, würde es Menschen, die als Kinder nur Schmerzen hatten, wenigstens im Erwachsenenalter gut gehen. Stattdessen müssen solche Leute wieder und wieder und wieder durch die Hölle gehen.
Ich glaube, das ist der Grund, warum in einigen Religionen an das Paradies nach dem Tod geglaubt wird. So haben diejenigen, die im Leben keinen Grund mehr haben, an eine Besserung zu glauben, wenigstens die Hoffnung, dass esw besser wird. Dass es einen Grund hat, warum sie sich durch all das quälen. Dass es sich lohnt, weiter zu machen.
"Mary Margaret: Look, I gave the book to him because I want Henry to have the most important thing anyone can have: hope. Believing in even the possibility of a happy ending is a very powerful thing."
Ich für meinen Teil bin heute ziemlich hoffnungslos. Ich stehe nach wie vor vor der Wahl, entweder meine verhasste Ex in meinem Freundeskreis zu akzeptieren oder diesen zu verlassen. Und glaubt mir oder lasst es, im Moment finde ich die zweite Option wesentlich wahrscheinlicher.
Ich bin immer noch so voller Wut, die ich einfach nicht ausdrücken, aber auch nicht verdrängen kann. Es passiert nicht oft, dass ich einem Menschen Schlimmes wünsche, aber ich möchte es jetzt nicht mal niederschreiben, was ich dieser Person von ganzem Herzen gönne.
Momentan ist hierbei auch absolut keine Besserung in Sicht. Sie hat mir so ziemlich alles genommen, was mir wichtig war: Meine Liebe, meine Selbstachtung, meine Freunde...das Gefühl, auf dieser vollkommen sinnfreien Welt noch irgendeinen Zweck zu erfüllen...
In 1,5 Wochen werde ich 23 und das Einzigem woran ich dabei denken kann, ist, dass ich diesen Tag nicht erleben möchte. Ich möchte gerade generell keinen Tag mehr erleben. Nie mehr. Nicht so. Ich möchte grad einfach nur noch, dass die Schmerzen aufhören, die Wut sich beruhigt und ich irgendwann mal wieder weiß, warum ich morgens aufstehe.
fjenlyn am 12. Dezember 12
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