Donnerstag, 21. Februar 2013
Wiesbaden
Man eh, mir ist grad aufgefallen, dass in Sachen Wiesbaden bei mir so ziemlich alles aalglatt gelaufen ist. Und das passiert in meinem Leben nicht besonders häufig.

Vom Praktikum erfahren hab ich in einem Seminar. Eigentlich nur von dem Professor, der cool sein soll.
Dann hab ich da ne Mail hingeschrieben, ob die Praktikumsstellen vergeben und wenn ja, liegt meine Bewerbung im Anhang.
Dann kam eine Mail, ob mir Praktikum xy passt, wenn ja, machen sie das fest mit mir. Selbst den Zeitraum konnte ich selbst wählen.
Dann ham die mir den Arbeitsvertrag geschickt, damit ich Urlaubssemester anmelden kann. Dadurch hab ich 150€ Semestergebühr gespart.

Dann wurde ich von der 2. WG, mit der ich geskypet habe, genommen. Die erste WG fand ich aber auch seltsam. Preislich ist meine WG ganz ok und 3km von der Arbeitsstelle entfernt (Fahrrad olé!).
Heute dann bin ich mein Zimmer losgeworden und - oha - nicht nur für die angepeilten 2 Monate, sondern für 2,5 Monate! Das entlastet mich um weitere 100€.

Wenn irgendjemand (ja ja, ich weiß, ich fang schon wieder öfter an, von Gott zu reden, das ist in meinen depressiven Phasen nunmal so) so gern möchte, dass ich nach Wiesbaden gehe, bin ich ja mal ganz gespannt, was mich dort dann erwartet. Auf jeden Fall wird es aufregend: Neue Stadt, neue Leute, neue Arbeit. Alles unbekannt. Und ich komm endlich mal raus aus dem Loch hier. Alle Angst ist vergessen, ich freue mich nur noch auf den neuen Lebensabschnitt!



Danke.
Ok, das wirkt jetzt vielleicht etwas seltsam, aber ich möchte heute mal Gott danken für die kleinen, aber bemerkenswerten Lichtblicke, die er mir hin und wieder beschert!

Von vorn:
Ich war heute den ganzen Tag über richtig scheiße drauf. Also so richtig scheiße. Schon als ich heute morgen die Augen geöffnet habe, hatte ich diese seltsame ungerichtete Aggression in mir. Wollte auf irgendwas einschlagen, wusste aber nicht, worauf. Ich machte mir den schwärzesten Metal an, den ich auf dem Rechner habe und räumte die Wohnung auf.
Als dann irgendwann eine SMS von Madlen kam, war es vollends vorbei. Ihr Freund hatte mich gefragt, ob ich demnächst mit zu Les Miserables kommen möchte, worauf ich begeistert zusagte. Jetzt stand in der SMS: "Was Les Miserables angeht, gestaltet es sich leider schwierig, da Liza schon bei meinem Geburtstag gesagt hat, dass sie gerne mitkommen würde...Magst du trotzdem mitkommen?"
Klar. Kann's kaum erwarten, wieder einen ganzen Tag lang Panikattacken zu haben, weil abends eine Feier mit ihr ist, bei der ich mich die ganze Zeit zusammenreißen muss, ihr nicht die Augen mit den Fingernägeln aus den Höhlen zu kratzen.
Entsprechend fiel auch meine Antwort aus: "Oh, dann natürlich nicht."

Der Tag war gelaufen. Ich hatte dann Gesangsunterricht, bei dem ich zunächst ziemlich lustlos sang, keine wirkliche Lust hatte, mich anzustrengen. Dann sang ich die Arie der Adele und das gelang mir besser, als ich es erwartet hatte und baute mich ganz schön wieder auf.
Zu Hause angekommen machte ich noch den Abwasch und empfing dann eine Bewerberin für mein Zimmer. Ich ziehe nämlich im März für 2,5 Monate nach Wiesbaden für ein Praktikum und möchte mein Zimmer vermieten.
Die Bewerberin, Lucy, war der Hammer.Sie kommt aus Liverpool, eine bildschöne Frau und ein so angenehmer Charakter....Ja, sie hat es sogar geschafft, mich so weit aufzubauen, einfach durch dieses Gespräch, das wir hatten, dass ich hinterher richtig fröhlich war und erstmal Kosmetik shoppen gegangen bin (immer ein gutes Zeichen, wenn ich das tue). Wir haben uns so super verstanden und ich hab ihr direkt das Zimmer zugesagt. Und was war es für ein Zufall, dass wir uns ausgerechnet an einem solchen Tag getroffen haben, wo sie mich so aufgebaut hat, wahrscheinlich ohne das zu merken.

Und dafür möchte ich heute "danke" sagen. ♥