Wiesbaden
Man eh, mir ist grad aufgefallen, dass in Sachen Wiesbaden bei mir so ziemlich alles aalglatt gelaufen ist. Und das passiert in meinem Leben nicht besonders häufig.
Vom Praktikum erfahren hab ich in einem Seminar. Eigentlich nur von dem Professor, der cool sein soll.
Dann hab ich da ne Mail hingeschrieben, ob die Praktikumsstellen vergeben und wenn ja, liegt meine Bewerbung im Anhang.
Dann kam eine Mail, ob mir Praktikum xy passt, wenn ja, machen sie das fest mit mir. Selbst den Zeitraum konnte ich selbst wählen.
Dann ham die mir den Arbeitsvertrag geschickt, damit ich Urlaubssemester anmelden kann. Dadurch hab ich 150€ Semestergebühr gespart.
Dann wurde ich von der 2. WG, mit der ich geskypet habe, genommen. Die erste WG fand ich aber auch seltsam. Preislich ist meine WG ganz ok und 3km von der Arbeitsstelle entfernt (Fahrrad olé!).
Heute dann bin ich mein Zimmer losgeworden und - oha - nicht nur für die angepeilten 2 Monate, sondern für 2,5 Monate! Das entlastet mich um weitere 100€.
Wenn irgendjemand (ja ja, ich weiß, ich fang schon wieder öfter an, von Gott zu reden, das ist in meinen depressiven Phasen nunmal so) so gern möchte, dass ich nach Wiesbaden gehe, bin ich ja mal ganz gespannt, was mich dort dann erwartet. Auf jeden Fall wird es aufregend: Neue Stadt, neue Leute, neue Arbeit. Alles unbekannt. Und ich komm endlich mal raus aus dem Loch hier. Alle Angst ist vergessen, ich freue mich nur noch auf den neuen Lebensabschnitt!
Danke.
Ok, das wirkt jetzt vielleicht etwas seltsam, aber ich möchte heute mal Gott danken für die kleinen, aber bemerkenswerten Lichtblicke, die er mir hin und wieder beschert!
Von vorn:
Ich war heute den ganzen Tag über richtig scheiße drauf. Also so richtig scheiße. Schon als ich heute morgen die Augen geöffnet habe, hatte ich diese seltsame ungerichtete Aggression in mir. Wollte auf irgendwas einschlagen, wusste aber nicht, worauf. Ich machte mir den schwärzesten Metal an, den ich auf dem Rechner habe und räumte die Wohnung auf.
Als dann irgendwann eine SMS von Madlen kam, war es vollends vorbei. Ihr Freund hatte mich gefragt, ob ich demnächst mit zu Les Miserables kommen möchte, worauf ich begeistert zusagte. Jetzt stand in der SMS: "Was Les Miserables angeht, gestaltet es sich leider schwierig, da Liza schon bei meinem Geburtstag gesagt hat, dass sie gerne mitkommen würde...Magst du trotzdem mitkommen?"
Klar. Kann's kaum erwarten, wieder einen ganzen Tag lang Panikattacken zu haben, weil abends eine Feier mit ihr ist, bei der ich mich die ganze Zeit zusammenreißen muss, ihr nicht
die Augen mit den Fingernägeln aus den Höhlen zu kratzen.
Entsprechend fiel auch meine Antwort aus: "Oh, dann natürlich nicht."
Der Tag war gelaufen. Ich hatte dann Gesangsunterricht, bei dem ich zunächst ziemlich lustlos sang, keine wirkliche Lust hatte, mich anzustrengen. Dann sang ich die Arie der
Adele und das gelang mir besser, als ich es erwartet hatte und baute mich ganz schön wieder auf.
Zu Hause angekommen machte ich noch den Abwasch und empfing dann eine Bewerberin für mein Zimmer. Ich ziehe nämlich im März für 2,5 Monate nach Wiesbaden für ein Praktikum und möchte mein Zimmer vermieten.
Die Bewerberin, Lucy, war der Hammer.Sie kommt aus Liverpool, eine bildschöne Frau und ein so angenehmer Charakter....Ja, sie hat es sogar geschafft, mich so weit aufzubauen, einfach durch dieses Gespräch, das wir hatten, dass ich hinterher richtig fröhlich war und erstmal Kosmetik shoppen gegangen bin (immer ein gutes Zeichen, wenn ich das tue). Wir haben uns so super verstanden und ich hab ihr direkt das Zimmer zugesagt. Und was war es für ein Zufall, dass wir uns ausgerechnet an einem solchen Tag getroffen haben, wo sie mich so aufgebaut hat, wahrscheinlich ohne das zu merken.
Und dafür möchte ich heute "danke" sagen. ♥
♥
Als ich die Phantasie-Einträge mit meinem fiktiven Freund geschrieben hatte, hatte ich aussehensmäßig (und zu einem geringen Anteil auch charaktermäßig) so einen Mix aus verschiedenen Typen im Kopf.
Zunächst irgendeinen Informatikstudenten. So ein paar Details aus meinen Erzählungen trafen auch auf ihn zu. Als ich aber sah, dass er eine Freundin hat, rückte dann mehr und mehr ein anderer Typ in den Vordergrund, der ebenfalls Psychologe ist und mal in meinem Seminar einen Gastvortrag gehalten hat. Dann sind noch paar andere Typen und Typeneigenarten mit hineingemischt worden.
Ich hatte nie vor, einen von den Typen ernsthaft kennen zu lernen, weil das ja gerade das Schöne an Phantasien ist, dass man sich alle Eigenschaften, die man an dem anderen nicht kennt, mit dem auffüllen kann, was man sich gern wünscht.
Jedenfalls bin ich heute zufällig Typ 2 begegnet. Zweimal sogar: Ich sah ihn einmal auf dem Hin- und einmal auf dem Rückweg im Gang. Das erste Mal blickte er regelrecht an mir vorbei, das zweite mal war er mit einer Kollegin unterwegs und die beiden liefen vor mir. Also, wenn ich das richtig gedeutet hab, hat er sich nach jedem zweiten Schritt nach mir umgedreht...
Und was passierte bei mir? Nix.
Die bloße, gähnende Leere in meinem Herzen.
Keine Reaktion.
Da hatte ich echt mehr von mir erwartet o.O
Ich wünsche mir irgendwann mal wieder dieses Herzklopfen... Das hatte ich schon so lange nicht mehr. Selbst bei meinen letzten beiden Beziehungen hatte ich nie dieses Verliebtsein, diese Schmetterlinge im Bauch, dieses Herzrasen.... Es war mehr, als hätte ich mich rational dafür entschieden, dass diese Beziehung jetzt sein muss. o.O Und das macht mir echt Angst. Ein Leben ohne Herzklopfen ist möglich, aber sinnlos.
Eines weiß ich aber mit Sicherheit: Mein Herz ist immens wählerisch. Und wenn einer es wieder schafft, es zum Rasen zu bringen, kann ich mir sicher sein, dass er der Richtige ist.
fjenlyn am 19. Februar 13
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Drama
Ich hab nun mit Jessy über den Abend gestern gesprochen, den Abend, bei dem ich nicht dabei war.
Also nach dem, was ich so erfahren habe, bin ich jetzt echt froh, dass ich meine Entscheidung so getroffen habe. Leute, ich sag's euch, Psychologen sind einfach gestört. Alle.
Francie hatte sich doch tatsächlich - und jetzt mal bitte alle betroffen aufschreien - in die Hand geschnitten. Und jetzt denkt nicht: "Ja, und?", denn ihr müsst wissen, Francie ist eine Panikpatientin, die es gewöhnt ist, aus jeder Mücke nen Elefanten zu machen. Wundert mich eigentlich, dass sie damit nicht sofort in der Notaufnahme war. Das meine ich nicht zynisch, Francie ist zum Teil 1-3x die Woche in der Notaufnahme gewesen. Nun ja, jedenfalls hat sie in meiner Ex (und günstigerweise wohnen die beiden zusammen) ja die ideale Partnerin für sowas gefunden, weil meine Ex es ebenfalls liebt, bei jedem Müll wie verrückt Panik zu schieben.Das hat sie von ihrer Mutter, die bei jedem schnelleren Herzschlag erstmal 5 Baldriantabletten einwirft und in der Apotheke sofort 3 verschiedene Kräuter gegen Herzprobleme bestellt.
Und nun war da dieser Schnitt. Bestimmt 1cm lang. Der musste natürlich sofort meterdick (kein Witz) verbunden werden! Natürlich konnte man dadurch auch nicht schauen, wie tief der Schnitt überhaupt war, denn das hat so fürchterlich geblutet, da konnte man nicht hinsehen und aufmachen kann man den Verband auch nicht mehr, weil ja dann sicher die Wunde aufreißt und dann nicht wieder zuheilt...! Hach, ihr merkt, worauf das hinausläuft. Es ging sogar so weit, dass jemand sagte: "Wir können nichts mit Karten spielen, weil Francie die nicht halten kann!"
Seufz. Kids and drama queens. Get a life.
Ich muss zu meiner Schande gestehen: Ich bin DERMASSEN schadenfroh! o.O Bevor ich mit Liza zusammen war, war sie nämlich schonmal so dicke mit Francie, was irgendwann dazu führte, dass die beiden wegen Francies Panikattacken immer in einem Bett geschlafen haben und 3x in der Woche wegen scheinbarer Herzinfarkte in der Notaufnahme waren (natürlich ohne Krankenwagen, sondern mit stundenlanger Fahrt mit der Bahn zum Krankenhaus, is klar, ne? :D ). Davon abgesehen hat Liza Francie die Freundschaft auf übelste Weise gekündigt, als sie mit mir zusammen war und es ihr nicht etwa gesagt, sondern durch plötzliches Ignorieren (kommt bei Mitbewohnern ohnehin besonders gut) gezeigt. Da stand Francie plötzlich ohne Freunde da für einige Monate. Aber das scheint jetzt vergessen und die beiden sind wieder zusammen.
Und jetzt stehe ich daneben, schaue den beiden zu, wie sie wieder einmal gemeinsam Hand in Hand in ihr Verderben rennen und warte nur auf den nächsten großen Knall, wo sich dann wieder alle hassen. Und nehmt es mich nicht übel, ich muss ein wenig grinsen dabei.
Ich bewundere Jessy, wie sie bei solchen Informationen nur still zuhören kann. Ich müsste mich wirklich zusammenreißen, da nicht entweder zu lachen oder einen ironischen Kommentar abzugeben.
Von daher echt gut, dass ich mich mit anderen Freunden getroffen habe, die mich nicht dazu bringen, meinen Kopf auf den Tisch schlagen zu wollen.
fjenlyn am 16. Februar 13
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Wut
Ach ja, gestern war mal wieder so ein Tag... Madlen hat Geburtstag feiert und ratet mal, wer natürlich mit eingeladen war: Meine tolle Exfreundin. Hach, gemeinsame Freundeskreise sind doch was ganz Tolles, vor allem, wenn die Freunde nach der Trennung keine Stellung beziehen möchten und einfach beide einladen und der jeweils verletztere Teil darf dann jedes Mal überlegen, ob er sich die Farce antut oder nicht. Und damit beziehen sie ja dann eigentlich doch Stellung. Jedenfalls dachte ich mir diesmal: "Nicht mit mir.", sagte kurzfristig ab (ich hab ne SMS geschrieben, ihr alles Gute zum Geburtstag gewünscht und gefragt, ob sie es mir übel nimmt, wenn ich absage. Es kam nichtmal ne Antwort.....tolle Freunde) und unternahm etwas mit anderen Freunden, während sich die Psychologen einen tollen Spieleabend machten, auf den ich sowieso keine Lust hab, weil das meist langweilig ist.
Das Einzige, was mich nervt, ist, dass meine Ex mal wieder das bekommen hat, was sie will: Ich bin aus dem Freundeskreis raus (weil ja sie bei allen Treffen dabei ist) und sie hat ihre Freunde, die weiterhin zu ihr stehen, auch wenn sie mit einem Menschen umgegangen ist wie der letzte Dreck.
Meine Rache- und Hassgedanken ihr gegenüber sind nach wie vor immens, wenn nicht gar pathologisch und ich habe keine Ahnung, ob das irgendwann nochmal aufhört und wann das sein wird. Es nervt mich, dass ihr einfach alles zufällt, was sie sich wünscht, auch wenn sie nicht bereit ist, dafür zu arbeiten. Es nervt mich, wie Leute sie in Schutz nehmen, das arme kleine Mädchen, dass eben in einem Moment der Unachtsamkeit ausversehen mit dem Türken geschlafen und dann seiner Freundin an den Kopf gehauen hat, dass diese doch selbst daran Schuld sei. Klar, sowas passiert. Und sie fährt enorm gut damit. Sie hat nix verloren, außer die Beziehung. Alle Freunde stehen zu ihr "weil sie ja nicht uns betrogen hat, sondern dich". Und es nervt mich, zu sehen, dass man wie das letzte Arschloch durchs Leben gehen kann und alle drum herum stehen und Beifall klatschen.
Und ich frage mich natürlich, was das für Freunde sind, die mich jedes Mal vor die Entscheidung stellen, ob ich einen tollen Spieleabend mit meiner tollen Ex verbringen will oder nicht. Klar, dass die momentane Situation für sie schwierig ist, aber dammit, das ist sie auch für mich! Und daran denkt wohl keiner, wenn es sich alle wiedermal so leicht wie möglich machen wollen.
Ach, ich hab die Schnauze gestrichen voll. Der "Freundeskreis" ist für mich so gut wie abgeschrieben. Ich habe keine Lust, meine "Freunde" nur unter der Bedingung zu sehen , dass meine Ex mit dabei ist, ich meine, wer bin ich denn? Wenn sie wirklich an mir interessiert sind, können wir uns ja mal allein aufn Kaffee oder Spiel treffen. Und wenn sie es nicht sind, weiß ich ja, was ich davon zu halten habe.
Wenn niemand eine Entscheidung treffen will, muss ich eben eine treffen. Und die lautet: Ich gehe nicht zu Treffen, wo meine Ex ist. Punkt und aus.
fjenlyn am 16. Februar 13
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