Noch mehr Verwirrung
Ach, ich hasse es, wenn ich mich verliebe.
Ich hasse es, dass ich mich dabei so angreifbar mache; dass mir der Andere plötzlich so immens viel bedeutet, mir mehr bedeutet als ich mir selbst bedeute und wenn der Andere da nicht adäquat drauf einsteigt und so für mich da ist, wie ich es mir wünsche, werde ich depressiv, fühle mich verlassen und hintergangen und möchte mir am liebsten das Herz herausschneiden, damit es verdammt nochmal aufhört, die ganze Zeit wegen einer Mischung aus Liebe, Verzweiflung, Angst und Wut in meiner Brust zu rasen.
Ich hasse es, dass ich mich meist, um genau das zu vermeiden, mit Händen und Füßen gegen meine Liebe wehre, um nicht in diese Abhängigkeit zu fallen und dass ich eine Liebe, die ich mir einmal ausgeredet habe, nie wieder zurück bekommen kann, selbst wenn ich es möchte.
Ich hasse es, dass ich immer noch nicht in der Lage bin, meinen Selbstwert unabhängig von anderen Menschen festzulegen, dass ich immer noch, um mich wertvoll zu fühlen, die Liebe, Bewunderung und Zuneigung anderer Menschen benötige.

Meine Güte, ich habe diese Person in meinem Leben ganze 3 mal gesehen und führe mich auf, als würde mein Leben nur durch sie einen Sinn bekommen. Ich bin ungeduldig, möchte klare Verhältnisse in einer Situation, in der gar keine klaren Verhältnisse vorliegen können. Ich meine, was erwarte ich? Dass sie mir nach drei Treffen gesteht, dass ich die Liebe ihres Lebens bin, auf die sie immer gewartet hat? Dafür müsste sie erstmal so psychisch instabil sein wie ich, damit das passiert. Und eigentlich möchte ich das auch gar nicht. Aber andererseits schon.

In einer Woche habe ich Geburtstag und ich möchte um Himmels Willen meinen Geburtstag nicht mit diesem Gefühl verbringen müssen.