Mittwoch, 12. Dezember 2012
Hoffnungslos
Ja, ja, ich sehe es nun endgültig ein: Die Welt ist ungerecht.
Dies ging mir heute auf, als mir folgendes klar wurde:
Wenn man als Kind von seinen Eltern (emotional) misshandelt wurde, hat man damit eine viel schmerzhaftere, schwerere Kindheit als andere Kinder.
Wird man dann erwachsen, steht man sich dann meist mit dysfunktionalen Schemata, die aus dieser Kindheit kommen, selbst im Weg und hat damit als Erwachsener ein viel schmerzhafteres und schwereres Leben als andere Erwachsene, die eine schöne Kindheit hatten.

Wenn die Welt gerecht wäre, würde es Menschen, die als Kinder nur Schmerzen hatten, wenigstens im Erwachsenenalter gut gehen. Stattdessen müssen solche Leute wieder und wieder und wieder durch die Hölle gehen.

Ich glaube, das ist der Grund, warum in einigen Religionen an das Paradies nach dem Tod geglaubt wird. So haben diejenigen, die im Leben keinen Grund mehr haben, an eine Besserung zu glauben, wenigstens die Hoffnung, dass esw besser wird. Dass es einen Grund hat, warum sie sich durch all das quälen. Dass es sich lohnt, weiter zu machen.

"Mary Margaret: Look, I gave the book to him because I want Henry to have the most important thing anyone can have: hope. Believing in even the possibility of a happy ending is a very powerful thing."

Ich für meinen Teil bin heute ziemlich hoffnungslos. Ich stehe nach wie vor vor der Wahl, entweder meine verhasste Ex in meinem Freundeskreis zu akzeptieren oder diesen zu verlassen. Und glaubt mir oder lasst es, im Moment finde ich die zweite Option wesentlich wahrscheinlicher.
Ich bin immer noch so voller Wut, die ich einfach nicht ausdrücken, aber auch nicht verdrängen kann. Es passiert nicht oft, dass ich einem Menschen Schlimmes wünsche, aber ich möchte es jetzt nicht mal niederschreiben, was ich dieser Person von ganzem Herzen gönne.
Momentan ist hierbei auch absolut keine Besserung in Sicht. Sie hat mir so ziemlich alles genommen, was mir wichtig war: Meine Liebe, meine Selbstachtung, meine Freunde...das Gefühl, auf dieser vollkommen sinnfreien Welt noch irgendeinen Zweck zu erfüllen...

In 1,5 Wochen werde ich 23 und das Einzigem woran ich dabei denken kann, ist, dass ich diesen Tag nicht erleben möchte. Ich möchte gerade generell keinen Tag mehr erleben. Nie mehr. Nicht so. Ich möchte grad einfach nur noch, dass die Schmerzen aufhören, die Wut sich beruhigt und ich irgendwann mal wieder weiß, warum ich morgens aufstehe.



Dienstag, 11. Dezember 2012
Hatte heute ein Date :)



Montag, 10. Dezember 2012
Frust Teil II
Am Donnerstag findet die Weihnachtsfeier in meinem ... nennen wir es Freundeskreis statt. Natürlich ist auch meine Ex eingeladen und ich darf mal wieder entscheiden, ob ich einen tollen Abend mit ihr verbringen will oder meine Freunde verliere...
Habe heute mal mit Gregor über die Problematik geredet, der mich so absolut nicht verstehen konnte. Es ging zunächst darum, dass ich bei Francies Geburtstag gefehlt habe und von meinen Freunden nicht eine Reaktion darauf kam. Es hat keiner gefragt, ob ich komme, es hat keiner gefragt, warum ich nicht da bin oder mir irgendwie zukommen lassen, dass es vielleicht schade ist, dass ich nicht da bin. Gregor meint, da verlange ich zu viel von meinen Freunden und auf meine Aussage hin, dass die Leute im Freundeskreis irgendwie erschreckend gut auf mich verzichten können, meinte er: "Aber wahrscheinlich können sie so gut auf dich verzichten, wie vielleicht auf mich oder Francie..." und bestätigte damit eigentlich das, was meine Therapeutin bereits mal feststellte: Man ist in diesem Freundeskreis einfach ziemlich ersetzbar.
Dann sprach ich an, dass es irgendwie doof ist, dass meine Ex immer eingeladen wird, obwohl alle wissen, dass ich nicht komme, wenn sie da ist. Also im Grunde gibt es nur die Möglichkeiten a) Liza und ich sind da oder b) nur Liza ist da. Es kommt gar nicht zur Sprache, dass mal nur ich eingeladen bin.
Dabei kotzt mich eigentlich am meisten an, dass es Liza so leicht gemacht wird. Sie springt mit Leuten um, wie es ihr grad in den Kram passt und alle stehen drum herum und klatschen Beifall. Für Liza hat sich eigentlich nichts geändert im Leben: Alle Freunde halten zu ihr, alle finden sie toll, sie kann tun und lassen, was sie will. Nur ich stehe da mit gebrochenem Herzen, verliere meine Freunde, kann meine Seminare und Prüfungen nicht ablegen...Und keinen interessiert's. Das stinkt mich an.
Und irgendwie hab ich grad auch keine Lust mehr, jeden Monat vor der Entscheidung "Freunde oder Seelenheil" zu stehen und bin drauf und dran zu sagen: "Dann leckt mich alle und habt Spaß mit eurer Liza. Ich bin raus."
Wenn ich jetzt dabei bin oder nicht dabei bin, steh ich dennoch in einem Monat wieder vor der gleichen Entscheidung. Und ich bin es leid.



Musik.